Lichtschutzfaktor

Der Lichtschutzfaktor (= LSF oder SPF aus dem Englischen) gibt an, um wieviel länger die Haut mit dem aufgetragenen Sonnenschutzmittel der Sonne ausgesetzt werden kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als ohne Benutzung des Sonnenschutzmittels.

Weil der Lichtschutzfaktor im Labor getestet wird, entspricht diese Angabe nicht dem tatsächlichen Wert, der von Umweltbedingungen und Sonnenintensität abhängig ist. Es ist sinnvoller sich an den Schutzklassen zu orientieren, die den unterschiedlichen Höhen des Lichtschutzfaktors zugewiesen werden.

Bedeutung des Lichtschutzfaktor

Der LSF misst den Schutz eines Sonnenschutzmittels vor den schädlichen UV-B-Strahlen der Sonne. Dabei bleibt zu berücksichtigen, dass sich auch die UV-A-Strahlen der Sonne negativ auf die Gesundheit der Haut auswirken können. Beim Kauf des Sonnenschutzmittels darf daher nicht nur auf den LSF geachtet werden, sondern auch der UV-A-Schutz muss von der Creme berücksichtigt werden.

Der Schutz gegen die UV-Strahlen erfolgt entweder auf chemischem oder auf physikalischem Weg. Welches Sonnenschutzmittel der Haut am besten bekommt, muss jeder selber herausfinden. Generell sind physikalische Sonnenschutzmittel hautfreundlicher.

  • Um die Schutzwirkung des LSF richtig einordnen zu können, muss in erster Linie der Hauttyp bestimmt werden (siehe Hauttypentabelle).
  • Aber auch der UV-Index (siehe UV-Index) muss berücksichtigt werden.

Kein Lichtschutzfaktor kann die schädlichen UV-B-Strahlen vollkommen abhalten oder blocken. Daher ist der Name "Sunblocker" falsch. Dennoch gilt, je höher der Lichtschutzfaktor umso stärker ist die Schutzwirkung und umso länger ist der Aufenthalt in der Sonne ohne Gefahr auf Sonnenbrand möglich.

Lichtschutzfaktor

Lichtschutzfaktor Tabelle

Cremes und Lotionen dürfen in Europa ab dem LFS 6 als Sonnenschutzmittel bezeichnet werden. Eine Creme mit niedrigerem Lichtschutzfaktor erfüllt selbst bei schwarzer Haut ihre Aufgabe nicht und darf sich nicht Sonnenschutzmittel nennen. In Australien und Kanada liegt der LFS, der für die Bezeichnung Sonnenschutzmittel notwendig ist, übrigens bei 25.

Neben den Zahlen, die den Lichtschutzfaktor bestimmen, wird seine Wirksamkeit in vier unterschiedliche Schutzklassen eingeteilt. Die nachfolgende Tabelle stellt die Höhe der verschiedenen Lichtschutzfaktoren ihrer entsprechenden Schutzklasse gegenüber.

Lichtschutzfaktor Schutzklasse
LSF 6 niedrig
LSF 10 niedrig
LSF 15 mittel
LSF 20 mittel
LSF 25 mittel
LSF 30 hoch
LSF 50 hoch
LSF 50+ sehr hoch

Langfristig soll auf die Angabe des Lichtschutzfaktors auf Sonnenschutzmitteln verzichtet werden. Er wird durch die Bezeichnung P+ bis P+++++ ersetzt.

Lichtschutzfaktor für jeden Hauttyp

Die Eigenschutzzeit ist je nach Hauttyp unterschiedlich (siehe Hauttyp bestimmen). Sie gibt an, wie lange die Haut ohne Auftragen eines Sonnenschutzmittels der Sonne ausgesetzt werden kann, ohne sonnenbrandgefährdet zu sein. Weil diese Zeit nicht nur vom Hauttyp abhängig ist, sondern auch von der Intensität der Sonneneinstrahlung, wird für die Angabe der Eigenschutzzeit ein standardisierter Wert angenommen. Dieser Wert entspricht einem UV Index von 8.

In der nachfolgenden Tabelle wird der empfohlene Lichtschutzfaktor nach Hauttyp bei einem UV Index von 3 bis 4 und von größer als 9 angegeben. Daraus ist ersichtlich: Je höher der UV-Index umso höher muss der LSF des Sonnenschutzmittels gewählt werden.

Hauttyp UV-Index 3-4 UV-Index 9+
Hauttyp 1 LSF 15 LSF 25-35
Hauttyp 2 LSF 10-15 LSF 20-25
Hauttyp 3 LSF 10-15 LSF 15-20
Hauttyp 4 LSF 10 LSF 15
Hauttyp 5 LSF 4 LSF 8
Hauttyp 6 LSF 2 LSF 4

Lichtschutzfaktor berechnen

Um zu berechnen, wie lange der gewählte Lichtschutzfaktor die Haut vor Sonnenbrand schützt, kann folgende Rechenformel angewendet werden:

Eigenschutzzeit * LSF = maximale Zeit in der Sonne

Dabei ist zu beachten, dass der UV-Index nicht berücksichtigt wurde. Die errechnete Zeit darf also nie bis zum Ende ausgereizt werden. Sie stellt lediglich einen Richtwert dar, von dem sicherheitshalber mindestens 40 Prozent abgezogen werden sollten.

Beispiel: Eigenschutzzeit 10 Minuten, LFS 15
10 Minuten * 15 = maximale Zeit in der Sonne = 150 Minuten = 2 Std. 30 Min
minus 40% = 90 Minuten = 1 Std. 30 Min.

Um sich umständliche Berechnungen zu ersparen, können Sie bereits berechnete Werte auf der Seite Hauttyp bestimmen in den Bereichen der jeweiligen Hauttypen aus der Tabelle ablesen.

Wer weiß, wielange er sich in der Sonne aufhalten möchte, dreht die Formel um. Dann erhält er die Höhe des Lichtschutzfaktors, die für seinen Hauttyp notwendig ist, um keinen Sonnenbrand zu bekommen.

gewünschte Bräunungszeit : Eigenschutzzeit = benötigter Lichtschutzfaktor

Beispiel: geplanter Aufenthalt in der Sonne 2 Stunden, Eigenschutzzeit 10 Minuten
120 Minuten : 10 Minuten = benötigter Lichtschutzfaktor = 12

Achtung: Bei diesem letzten Rechenbeispiel werden die abzuziehenden 40% nicht berücksichtigt! Außerdem bleibt die Intensität der Sonneneinstrahlung unbeachtet. Es wird nicht hinterfragt, wo und zu welcher Jahreszeit der Aufenthalt in der Sonne stattfindet. Daher ist das Ergebnis mit Vorsicht zu genießen. Für Kinder darf die Formel keinesfalls angewendet werden!